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Miesmuschel

Miesmuschel

Um sich fortzubewegen, sondert die Miesmuschel Fäden ab, an denen sie sich entlanghangelt.

Beschreibung

Ihren Namen verdankt die Miesmuschel dem mittelhochdeutschen Wort „Mies“ für Moos, weil diese Muschelart den Meeresgrund teppichartig – ähnlich wie Moos – überzieht. Miesmuschelbänke können eine Größe von einigen Kilometern erreichen und aus mehreren Millionen Tieren bestehen. Miesmuscheln vergraben sich im Gegensatz zu anderen Muschelarten nicht im Sand, sondern heften sich mit Hilfe von sogenannten Byssusfäden an Untergründen wie Holz oder Hartböden und auch aneinander fest. Sie können sich in geringem Umfang bewegen. Hierzu sondern die Tiere aus ihrer Byssusdrüse Fäden ab und ziehen sich daran vorwärts. Miesmuscheln vermehren sich zwischen April und Juni, indem die Weibchen Eier und die Männchen Samen ins freie Wasser abgeben. Angesichts der großen Muschelbänke kommt es zu einer optimalen Befruchtung der 5 bis 12 Millionen Eier (!), die eine einzelne Muschel pro Laichzeit ausschüttet. Jedoch werden 99 Prozent der sich im Plankton aufhaltenden Larven von Planktonfressern wie Hering, Finnwal, Blauwal und Delfin vernichtet. Miesmuscheln ernähren sich von Mineralstoffen und Algen, die sie aus dem Wasser herausfiltern.

Vorkommen

Der Lebensraum der Miesmuschel erstreckt sich vom Pazifik über den nördlichen Atlantik bis nach Portugal und Carolina. Auch im Mittelmeer ist sie zu finden. In Frankreich werden Miesmuscheln auch an Seilen und Pfählen gefarmt. Diese Pfahlmuscheln nennen die Franzosen Bouchot-Muscheln. Sie sind meist etwas kleiner als Miesmuscheln aus den Niederlanden oder aus Dänemark.

Fangmethoden

Vor der Ernte werden Proben der Muscheln untersucht. Nach Freigabe durch die zuständigen Behörden werden die Muscheln geerntet und dazu vorsichtig vom Untergrund (Pfähle oder Steine) gelöst und dann gereinigt.

Saison

Traditionell werden Miesmuscheln in den kühleren Monaten von September bis Februar angeboten. In dieser Zeit – genau genommen vor dem Laichen – sind sie besonders fleischig.

Geschmack

Miesmuscheln schmecken cremig-salzig, leicht mineralisch und erinnern geschmacklich an das Meer. Die etwas kleineren Bouchot-Muscheln sind besonders fleischig und haben einen sehr feinen Geschmack.

Zubereitung

Köstlich sind Miesmuscheln in einem würzigen Weißwein- oder Tomatensud gegart und mit einem Stück frischem Brot oder klassisch französisch als „Moules frites“ mit Pommes frites serviert. Sogar auf dem Grill kann man Miesmuscheln zubereiten, dafür mit etwas Olivenöl, Kräutern und Gewürzen in Alufolie einwickeln und so lange auf dem Rost garen, bis die Folie aufgebläht ist.

Schon gewusst ...

... dass rund 90 Prozent der pro Jahr weltweit geernteten 1,8 Tonnen Miesmuscheln und Bouchot-Muscheln aus Aquakulturen stammen? Die in Deutschland angebotenen Miesmuscheln stammen zum großen Teil von Muschelbänken an der deutschen Nordseeküste, werden aber auch aus den Niederlanden, Dänemark und Frankreich importiert.
... dass Muscheln mit orangefarbenem Fleisch weiblich und die mit blassem Fleisch männlich sind?

Tipp

Bei geöffneten Muscheln sollte vor dem Kochen ein Frischetest, der sogenannte „Klopftest“, durchgeführt werden. Dabei klopft man gegen die Schalen der Muscheln: schließen sich die Muscheln daraufhin nicht, sollten sie vorsichtshalber weggeworfen werden. In unserem Video sehen Sie genau, wie das funktioniert.

Übersetzung

Mytilus edulis
Miesmuschel, Muschel, Pfahlmuschel
Mussel
moule
mejillon
cozza, mitilo

Nährwerte

100 g Muschel (Mytilus edulis) (verzehrbarer Anteil)

Energie

291 Kilojoule
69 Kilokalorien

Grundzusammensetzung

Wasser: 83,2 %
Eiweiß: 10,5 %
Fett: 1,96 %

Fettsäuren

EPA: 132 mg
DHA: 112 mg

Mineralstoffe

Natrium: 296 mg
Kalium: 286 mg
Calcium: k. A.
Magnesium: 30 mg

Spurenelemente

Jod: 150 µg
Selen: 56 µg
Zink: 1800 µg

Vitamine

Vitamin B12: 8 µg
Vitamin D: k. A.

Quelle: Souci-Fachmann-Kraut, Nährwert-Tabellen 7. Auflage (2008)