Wels
Beschreibung
Der Wels ist der größte Süßwasserfisch der europäischen Binnengewässer. Er hat einen walzenförmigen Rumpf mit schuppenloser Haut und einen breiten abgeplatteten Kopf. Sein breites Maul hat am Oberkiefer zwei bis über die Bauchflossen reichende Bartfäden, die auch Barteln genannt werden. Die Rückenfarbe des Welses ist olivgrau bis blauschwarz, die Grundfärbung der Seiten und des Bauches eher bräunlich weiß mit großen dunkelgrauen Flecken oder einer Netzzeichnung. Welse können eine Gesamtlänge von bis zu 5 Metern und ein Gewicht von 300 Kilogramm erreichen. Diese Ausmaße sind allerdings extrem selten, gewöhnlich erreicht ein Wels eine Länge zwischen 1,30 und 1,60 Metern. Er ernährt sich vor allem von Fisch, außerdem von Insekten, Würmern, Schnecken und Krebsen. Mit zunehmender Größe jagt er auch Frösche, Mäuse, Ratten und verschiedene am Wasser lebende Vögel wie Enten. Der Einzelgänger mag überhängende Uferböschungen, unter denen er sich tagsüber im Schlamm eingräbt. Gegen Abend beginnt er mit der Nahrungssuche, wobei er mit seinen langen, beweglichen Barteln über einen sehr guten Tast- und Geruchssinn verfügt. In der Laichzeit zwischen Mai und Juli finden sich die Welse paarweise an flachen Uferstellen oder auf Überschwemmungswiesen ein. Die Weibchen legen ihre großen, schwach gelblichen Eier ab einer Wassertemperatur von mindestens 18 Grad auf Wasserpflanzen ab. Sowohl Eier als auch Larven werden von den Elterntieren bewacht. Die Larven schlüpfen nach etwa drei Tagen und ernähren sich bis zum sechsten Lebenstag von ihrem Dottersack. Danach beginnt die unscheinbare, transparente Larve im Freiwasser mit der eigenständigen Aufnahme von tierischem Plankton.
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Welses zieht sich vom Einzugsgebiet des Oberrheins und der Donau nach Osten hin. Zudem ist er in weiten Teilen West- und Südeuropas sowie in Asien verbreitet. Er bevorzugt große Seen sowie tiefe, langsam fließende Flüsse, kommt allerdings auch in den Brackwassergebieten der Nord- und Ostsee, im Schwarzen Meer sowie im Aralsee vor. Welse werden auch in Fischteichen gehalten oder in Kreislaufanlagen gezüchtet.
Fangmethoden
Wild lebende Welse werden mit Angeln und Stellnetzen gefangen, in den Zuchtteichen rückt man ihnen mit Angeln und Keschern zu Leibe.
Saison
Welse sind das ganze Jahr über erhältlich, da sie auch in Aquakultur gezüchtet werden. Wilde Welse weisen aber je nach Jahreszeit eine sehr unterschiedliche Fleischqualität auf (siehe Zubereitung).
Geschmack
Als schmackhaft gilt nur das Fleisch von jüngeren Tieren. Bei großen Welsen ist es sehr fettig, was sich nicht nur auf den Geschmack, sondern auch auf die Lagerung negativ auswirkt. Welsfleisch hat eine für Fisch eher untypische Konsistenz und erinnert geschmacklich an Kalbfleisch.
Zubereitung
Im Mai und Juni, unmittelbar vor der Laichzeit sind wild lebende Welse besonders fett und eignen sich fast nur zum Braten oder Grillen. Die dabei entstehenden Röststoffe harmonieren gut mit dem kräftigen Eigengeschmack des Fisches. Sobald die Welse nach dem Laichen oder im Spätherbst wieder etwas fettärmer sind, eignen sie sich gut zum Pochieren.
Übersetzung
Nährwerte
Energie
678 Kilojoule
163 Kilokalorien
Grundzusammensetzung
Wasser: 72,1 %
Eiweiß: 15,3 %
Fett: 11,3 %
Fettsäuren
EPA: 150 mg
DHA: 395 mg
Mineralstoffe
Natrium: 19 mg
Kalium: 430 mg
Calcium: k. A.
Magnesium: 55 mg
Spurenelemente
Jod: k. A.
Selen: k. A.
Zink: 400 µg
Vitamine
Vitamin B12: k. A.
Vitamin D: k. A.